Max Frisch – Herr Biedermann und die Brandstifter

biedermann2In Zeiten von deutschen Literaturmeisterwerken alla Bohlen, Naddel, Gina Wild sehe auch ich, als ausgesprochener Büchermuffel mich gezwungen etwas zu rezensieren, was zwar eigentlich jeder diesen Artikel lesender schon in der Schule behandelt haben müsste, aber für diejenigen, die wie ich lieber geschlafen haben oder sich um die Mädels gekümmert haben, aufgepasst!!

biedermann1Herr Biedermann, Geschäftsmann aus Seydwila, ist eigentlich einem jeden ein Begriff. Ist doch Biedermann in der deutschen Sprache schon zu einem Synonym geworden.
Dieser Herr Biedermann, um sich dem Plot zu nähern, bekommt eines Abends Besuch. Es ist kalt draußen und der Schmitz quartiert sich listig in Biedermanns Dachboden ein. Arglos überlässt Herr Biedermann dem Obdachlosen quasi seinen Dachboden.

Frau Biedermann warnt noch vergeblich. In den Zeitungen türmen sich die Artikel über Brandstifter. Auch Schmitz verhält sich nicht gerade unauffällig. Biedermann schöpft auch dann noch keinen Verdacht, als Schmitz´ Komplize mit den Benzinkanistern in der Haustür steht…

Das Hörspiel „Herr Biedermann und die Brandstifter“, 1953 mit Staraufgebot produziert, zeigt ganz klar die Blauäugigkeit des deutschen Volkes in der Nazizeit auf. Außer Frage. Allerdings auch in der heutigen Zeit findet man immer wieder verblüffende Parallelen in alle Richtungen. Das schöne an der Klassik ist, das man keine Meinung aufgezwängt bekommt, sondern seine parallelen selber zieht und auch zu ziehen hat.
„Herr Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch ist im „Der Hörverlag“ erschienen und kostet 14,95 EURO.

Kommentare sind geschlossen.